Geliebte Nordsee:
vor Anker - angekommen und doch frei
Die Nordsee ist ein Gefühl
Salz in der Luft und auf den Lippen, Meeresrauschen, Möwenkreischen, Wind in den Haaren, die Füße im Watt:
"Das ist Heimat. Ein Gefühl von ankommen, vor Anker gehen."
Als Kind war ich in den Ferien an der Nordsee. Und noch heute befällt mich dieses Gefühl der Leichtigkeit und unbändigen Freude, wenn ich am Meer bin. Der Geruch und die Geräusche, die Farben und der Wind wecken nicht nur Erinnerungen, sondern erden mich auf ganz besondere Weise. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen — an meine geliebte Nordsee.
„Angekommen. Glücklich. Erfrischt. So fühle ich mich an der Nordsee“
Der Anker ist als Symbol dort allgegenwärtig. Zusammen mit dem Kompass. Und auch in der Kunst spielen Symbole eine große Rolle. Im Blogartikel "Vor Anker - angekommen und doch frei" denke ich darüber nach.
Vor Anker gehen zum Innehalten, Erinnern, hin fühlen, Kraft tanken. Mir gibt das Bild des Ankers Halt, ohne mich festzuhalten. Ich kann ihn jederzeit wieder einholen, die Segel hissen und los geht’s, der Freiheit entgegen. Ich bin für den Moment angekommen und fühle mich doch frei.
Als mehr und mehr rockige Varianten der alten Shanties populär wurden, bekannte ich mich als Fan und fühlte mich erinnert an die Shanties und Seemannslieder Kassette von meinem Opa. Sie war diejenige, die immer Bandsalat hatte, die Kassette mit den Bergliedern hatte es mir einfach nicht angetan. Heute habe ich eine ganze Playlist.
Damit fing es an, dass ich begann, Männer mit Bärten zu malen. Die Stillleben kamen erst später hinzu.
Stillleben
Stillleben sind voller Symbolik
Das Stillleben an sich interessiert mich gar nicht so sehr. Mich fasziniert allerdings die Bedeutung, die Symbole in Bildern haben können.
Oft erzählen alte Portraits die Geschichten der dargestellten Personen, demonstrieren ihren Status und Einfluss in der Gesellschaft. Die gewählten Gegenstände und Szenen sind, neben der Kleidung, Schmuck und Haltung der Figur, repräsentativ für die jeweilige Zeit oder machen Anspielungen. Sie stecken voller Zeitgeist.
Männer mit Bärten
...und eine starke Frau
Nach den starken Frauen und dem Ausdruck von Emotionen in den Portrait-Bildern begann ich, mich kernigen Typen zuzuwenden. Dass es bisher überwiegend Männer mit Bärten sind, ist vielleicht ein Zufall - ...oder der Tatsache geschuldet, dass es dem Archetypus des "Seebären" entspricht.
Allerdings scheint das ein aussterbender Typus zu sein. Viele Berufe rund um die Seefahrt sind bereits ausgestorben oder haben sich stark verändert. Die Orte an der Nordsee sind geprägt vom Tourismus, pittoreske Häfen wirken inszeniert, die Bauern bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Gästezimmern und Solarenergie.
Die Bilder von früher verblassen wie ein altes Polaroid. Was prägt mein Bild vom Archetypus? Wieviel Halt kann es mir noch geben? Wie empfinden die Betroffenen die Veränderungen? Wie würde ein aktuelles Portrait aussehen? Es sind mehr Fragen als Antworten, die sich in meinen Bildern entwickeln.
Ich habe diese Bilder aus meiner Kindheit mitgenommen ins Bergische Land, wo ich von 2021-2025 mein Atelier hatte. Über die Darstellung, Archetypen und unsere Interpretation von Bildern und wie wir sie verwenden, um Intentionen zu verankern, schreibe ich in "Seemänner im Bergischen Land".
Kraniche
Der Kranich - ein Zeichen für Freiheit und Wiederkehr
...und für die Jahreszeiten in Norddeutschland. Außerdem ist der Kranich in Japan ein Symbol für Glück und der Origami Kranich heute international ein Friedenssymbol. Was mich mit dem Kranich als Motiv verbindet und alles zur Geschichte der Kranichbilder findest du in diesem Blogartikel.
Nordsee Landschaft
Schafe und Schäfer
Steife Brise im Watt und am Deich
Schlick und das ganze Getier im Watt sind mir so vertraut wie vielen anderen die Flora und Fauna im Wald.
Und natürlich die Schafe! Nicht wegzudenken vom Deich und so wichtig.
Es gibt keine Haie in der Ostsee...
....und auch keinen Thunfisch.
Ich bin keine Taucherin. Ich bin sehr gerne auf dem Wasser, auf jeder Art von Boot, aber ich bin nicht gerne im Wasser. Und ich habe schon immer Panik davor, nicht genug Luft zu bekommen.
Unterwasser Bilder
Trotzdem habe ich drei „Taucher:innen“ Bilder, die ich dir anlässlich eines Gesprächs kürzlich einmal zeigen möchte. Ich bekam die Aufgabe von meiner Physiotherapeutin, auf einer wackeligen Wand etwas zu malen und war inspiriert vom Besuch an der Ostsee kurz zuvor. Dies führte zu einem Gespräch über Tauchen und Haien. Und jetzt habe ich die fixe Idee, irgendwo einen Hai in meinen Bildern einzubauen. ;-)
