Salz in der Luft und auf den Lippen, Meeresrauschen, Möwenkreischen, Wind in den Haaren, die Füße im Watt…
Das ist Heimat. Ein Gefühl von ankommen, vor Anker gehen.
… und auch Shantys und Seemannslieder, Fischbrötchen, Milchreis am Strand mit roter Grütze. Sandburgen bauen, Surfer beobachten, Muscheln sammeln und Drachen steigen lassen, Wattlaufen und Minigolf spielen—so vergingen die Tage wie im Flug. Das war mein Sommer als ich klein war. Natürlich waren es nur wenige Tage, maximal zwei Wochen in den Ferien. Dennoch: wie ich die restliche Zeit der Ferien verbracht habe, erinnere ich nicht richtig.
Und noch heute befällt mich dieses Gefühl der Leichtigkeit und unbändigen Freude, wenn ich am Meer bin. Der Geruch und die Geräusche, die Farben und der Wind wecken nicht nur Erinnerungen, sondern erden mich auf ganz besondere Weise. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen — an meine geliebte Nordsee.
Angekommen. Glücklich. Erfrischt.
So fühle ich mich an der Nordsee.
Als ich älter wurde, konnte ich auch Ostfriesentee in den gemütlichen Teestübchen genießen, ganz traditionell mit Kluntjes und Sahne. Wenn der Kachelofen bollerte und die Rauchfahnen aus dem Kamin des Reet-gedeckten Hauses aufstiegen, lockten die Wärme und Gemütlichkeit nach einem windigen Spaziergang auf dem Deich.
All dies repräsentiert für mich das Zwiebelmuster, dass sich in meinen Bildern findet—mal deutlich und mal ganz dezent.
Vor Anker gehen zum Innehalten, Erinnern, Hin fühlen, Kraft tanken. Mir gibt das Bild des Ankers Halt, ohne mich festzuhalten. Ich kann ihn jederzeit wieder einholen, die Segel hissen und los geht’s, der Freiheit entgegen. Ich bin für den Moment angekommen und fühle mich doch frei.
Andere sehen darin den Ort, an dem sie sesshaft werden, einen sicheren Hafen, vielleicht den Hafen der Ehe. Ein Anker sichert den Platz des Schiffes, bietet Schutz vor Sturm auf hoher See, gilt als Symbol für Hoffnung und Zuversicht.
Der Anker ist auch ein gerne gewähltes Motiv für Tätowierungen: Für Liebende ist das Ankersymbol das Versprechen, sich zu binden und einander die Treue zu halten. Sie sehnen sich danach, einen Platz im Leben des anderen zu finden und dort vor Anker zu gehen.
Im Christentum und in der Bibel findet sich der Anker in zahlreichen Metaphern und wird für eindrucksvolle Bilder als Symbol verwendet:
Der Anker kann für einen jeden also alles Mögliche bedeuten, je nach Situation und Bedürfnis. Symbole im Allgemeinen sind von großer Kraft. Im übergeordneten Sinne können Symbole dies:
…all das kann auch Kunst!
Tja, bisher noch nirgends.
Andererseits tragen viele meiner Bilder die Idee von „vor Anker – angekommen und doch frei“ in sich – im übertragenen Sinne.
Meine Kranich-Bilder sprechen davon, wenn Sie uns daran erinnern, dass Zugvögel temporär sesshaft sind und an denselben Ort Jahr für Jahr im Frühling zurückkehren und im Herbst wieder aufbrechen in wärmere Gefilde.
Wenn ich die Schafe ansehe, frage ich mich „träumen Sie wohl von der fremden, weiten Welt? Oder nur von der nächsten saftigen Wiese?“. Sie stehen im Wind und trotzen dem Wetter. Ihre Herde ist ihr zuhause und der Hirte ihr Bezugspunkt. Sie werden geschützt von den Hirtehunden. Ihre größte Bedrohung ist der Wolf. Auch ihn findest du in einigen Bildern wieder, leibhaftig oder nur als Idee oder Erinnerung, vielleicht dort, wo sich ein Schaf-Schädel findet…?
Von meinen „Männern mit Bärten“ hat jeder Seemann seine eigene Geschichte. Trägt er womöglich ein Anker Tattoo unter seinem Strickpullover? Fährt er noch zur See oder wurde er schon ausgemustert, wie sein Schoner? Oder ist er gar kein Seemann, nie einer gewesen?
Last but not least sind meine Stillleben voll von Symbolik. Welche Geschichte liest du daraus?
Wenn du Ausschau hältst, findest du auf meinen Bildern womöglich eines der folgenden Symbole. Und irgendwann sicher auch mal einen Anker…
...zum Beispiel in den Stillleben.
Sie eignet sich als Klammer für meine Bilder mit Motiven, die ich zunächst alle mit meiner „geliebten Nordsee“ in Verbindung gebracht habe. Nun geht es sogar noch darüber hinaus. Eines haben sie zudem alle gemeinsam: diese Bilder sind meine Persönlichsten, indem sie von Kindheitserlebnissen inspiriert sind, von Sehnsuchtsorten und zu einem großen Teil von meiner eigenen künstlerischen Entwicklung, der sie über die letzten Jahre und bis hierhin Rechnung tragen. Ich habe manche mehrfach überarbeitet, während ich meinen Stil gefestigt habe. An ihnen bin ich gewachsen und habe gelernt. Ich habe Frustration überwunden und Entdeckungen gemacht, die mich begeistern. Ich habe Sicherheit gewonnen, meinen „künstlerischen Hafen“ vorerst gefunden. Womit wir wieder beim Anfang wären: Alpha und Omega – Anfang und Ende. Der Kreis schließt sich.
Kunst ist immer persönlich.
Wenn du noch weiterlesen möchtest, geht's hier zu den Geschichten der erwähnten Motive:
Seemänner im Bergischen Land? Über Archetypen und Bilder in unserem Kopf, die Geschichten im Gesicht des Seemanns und die hinter dem Portrait.
Der Kranich, der mir so viel bedeutet, weil ich ihm und seiner Symbolik mehrfach begegnet bin und er mich mit verschiedenen Themen verbindet. Außerdem findest du im Blogartikel über den Kranich und seine Bedeutung eine kleine Überraschung am Ende.
...und mehr über steife Brisen und weitere Geschichten vor, auf und hinterm Deich... demnächst hier.
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„Claudia’s Arbeiten sind sehr vielfältig: Von farbig bis monochrom, von konkret bis abstrakt. Besonders die Charakterköpfe, wie der Seemann (Piet) sind mir in Erinnerung. Ich finde die Bilder spannend, die mir Raum für eigene Interpretation und Assoziation lassen.“
Matthias
"Liebe Claudia,
Ich liebe deine Newsletter.
So persönlich und mit Herz und Leidenschaft geschrieben.
Alexandra"
"Ich mag den Ausdruck in Claudias Bildern. Ich liebe die Farben, die Emotionen in Gesichtern, das Persönliche und das Spiel mit den Formen mit dem Touch des Abstrakten."
Heike, Aachen
"Liebe Claudia, Du erzählst starke Geschichten - auch über die Bilder hinaus ;-)"
Dagmar & Claus"
"Claudia's Portraits finde ich sehr ausdrucksstark. Vor allem die Seebären finde ich klasse."
Nicole, Bremen
"Mein erster Eindruck war der von Harmonie in Farbe und Form. Die ausdrucksstarken Bilder in leuchtenden oder auch gedeckten Farben ruhen in sich und wirken gleichzeitig intensiv."
Karin Thielmann, Overath
"Liebe Claudia, ich bin fasziniert, wieviele Techniken Du für Deine wunderbaren Bilder anwendest.
Viel Inspiration und Erfolg!
Heike und Uli"
"Claudia's gutes Gefühl für Farbe hat mich sofort angesprochen. Ihre Kunst ist erfrischend und lebendig."
Steffan, Hamburg
„Claudia’s Arbeiten sind sehr vielfältig: Von farbig bis monochrom, von konkret bis abstrakt. Besonders die Charakterköpfe, wie der Seemann (Piet) sind mir in Erinnerung. Ich finde die Bilder spannend, die mir Raum für eigene Interpretation und Assoziation lassen.“
Matthias
"Liebe Claudia,
Ich liebe deine Newsletter.
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Alexandra"
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