Zeitgenössische Kunst wird heute geschaffen. Die Kunst der Gegenwart ansehen bedeutet, Zeitgeist zu erleben. Wenn man dies gemeinsam mit der Künstlerin oder dem Künstler tun kann, erschließen sich oft ganz neue Welten und Erkenntnisse.
Kunstmessen sind für solche Begegnungen besonders geeignete Orte. Ich will von meinen letzten Entdeckungen auf der Art Karlsruhe und der Discovery Art Fair erzählen und wie mich dieses Kunsterlebnis nochmal ganz besonders berührt hat. Zeitgenössische Kunst ist nahbar, denn viele Künstlerinnen und Künstler sind nahbar. Dies ist meine Einladung zur Nachahmung für Kunst-Begeisterte und solche, die es werden wollen.
Zeitgenössische Kunst ist nahbar – wenn es die Kunstschaffenden sind.
Eine Kunstmesse ist in vielerlei Hinsicht ein tolles Angebot. Sie bietet eine große Vielfalt, Kunst aus mehreren Epochen, vielen Stilrichtungen, Kunstformen, und dies in einer gut organisierten Form und mit professioneller Präsentation. Die ausgestellte Kunst ist doppelt kuratiert: durch die Galerien und die Messeorganisation selbst. Natürlich spielt dabei der Markt eine bedeutende Rolle, aber das tut er immer, selbst im Museum.
Die Art Karlsruhe feierte in diesem Jahr bereits ihr 20jähriges Jubiläum, also scheint das Konzept erfolgreich zu sein. Und: jenseits aller vertrieblichen und B2B Absichten ist es eine Ausstellung von Kunst für Jedermann.
Die schiere Größe der Präsentation von Malerei, Skulptur, Druckgrafik, Installation und jeglicher Form von Kreativität in vier Hallen und einem sonnenbeschienenen Innenhof, der zum Verweilen und Ausruhen einlud, kann leicht überfordern. Man kann allerdings auch einen guten Überblick bekommen. Dabei entwickelt sich ein Gespür für Trends und Aktuelles oder auch Moden in der Kunst. Auf alle Fälle ist so ein Kunstmesse-Besuch sehr hilfreich, um den eigenen Geschmack auszubilden oder zu prägen.
Ich war froh, für die Art Karlsruhe zwei Tage zur Verfügung zu haben. Nach einem mehr oder weniger systematischen „Schnelldurchgang“ am ersten Tag, konnte ich am Abend die Eindrücke sacken lassen. Ich musste mich von dem „visuellen Überfluss“ erholen und mich auf die Highlights besinnen: Ich hatte Künstler entdeckt, denen ich schon lange auf Instagram folge und erstmals ihre Bilder in Natura gesehen. Wieviel anders ist doch das Erlebnis verglichen mit den gerade mal fingernagelgroßen Abbildungen auf einem Smartphone! Und – nicht überraschend:
Originale zu betrachten, bleibt ein einzigartiges Erlebnis. Sie haben ihr besonderes Flair.
Was mir besonders aufgefallen ist: Technik und Technologie spielen eine Rolle. Ich sah Formen von Reproduktionen, Drucktechniken, digitale Werkzeuge, Materialbearbeitung, Chemie, in zwei und auch in drei Dimensionen. Als Technik-Begeisterte und Alchemistin fasziniert mich besonders die virtuose Kombination von Technologie mit Handarbeit. Die technischen Möglichkeiten öffnen neue Spielwiesen für KünstlerInnen. Damit lassen sich Ideen neu und anders umsetzen. Ich schätze besonders, wenn ich den Prozess erkennen kann (oder erklärt bekomme), wenn Technologie ein Werkzeug bleibt und nicht zum Zweck an sich wird, und wenn Kreativität und Fertigkeit im Entwerfen und Erschaffen erkennbar wird.
Eindrücke von der Art Karlsruhe 2023 und eine Arbeit von Marco Reichert, Plastik von Carole Feuermann (Art Karlsruhe 2022)
Nach der Fülle der Eindrücke habe ich mich auf meinen zweiten Tag gefreut, den ich anders verbracht habe. Ich habe Ausgewähltes mit mehr Muße betrachtet und dabei noch tolle Entdeckungen gemacht. Ich habe den Kontakt zu Galeristinnen und Galeristen und zu Künstlerinnen und Künstlern gesucht und teilweise auch durch Zufall gefunden. Vermutlich kann man nirgends sonst so viele persönlich antreffen.
Ich habe dabei viele interessante Gespräche geführt und durchweg sehr zugewandte und wertschätzende Menschen getroffen. Galeristen, die ihr Wissen teilen und davon sprechen, wie die Werke und Begegnungen mit den Künstlern sie berühren und beeinflusst haben. Künstlerinnen, die von Kindheitserlebnissen sprechen und wie diese sie in ihrer Arbeit beeinflussen. Maler, die mir ihre Technik erklären und welche Wendung im Leben ihre Kunst verändert hat und wie. Sie haben mir Motive und Bilder nahegebracht, die auf den zweiten Blick Außergewöhnliches offenbaren. Ich bekam Rätsel der Technik gelöst, die ich mir selbst nicht erschließen konnte.
All diese Gespräche haben mich enorm bereichert und mehr noch – erfreut! Ich kann sagen: viele Künstlerinnen und Künstler sind offen und freuen sich über ehrliches Interesse, sie sind nahbar und menschlich und teilen gerne ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Sie haben ein gutes Gespür für gesellschaftliche Themen und Trends und setzen sie sehr bewusst um - dabei spielt die persönliche Wahrnehmung und Prägung eine große Rolle. Dies in den Arbeiten finden zu können, macht ihre Werke für mich umso faszinierender. Ich habe festgestellt, dass ich Bilder oder Objekte von Künstlern, die ich kennen lernen durfte, nochmal anders schätze und bewundere. Mich intensiver mit wenigen Künstlern und Werken zu beschäftigen, befriedigt mich mehr als möglichst viel zu sehen.
Kunst erleben macht Spaß – mit den Künstlerinnen und Künstlern im persönlichen Gespräch noch mehr.
Ich habe bei meinen Messebesuchen der Art Karlsruhe und der Discovery Art Fair eine ganze Menge normaler Leute gesehen – zumindest was man so vom Äußeren sagen kann. Kunstinteressierte, KünstlerInnen, GaleristInnen, Agenten, JournalistInnen, InvestorInnen… und wen noch? Jedenfalls habe ich mich nicht „falsch“ gefühlt oder irgendwie befremdlich.
Aber dort gilt letztlich wie überall: nichts muss, alles kann. Ich muss keine Kunst kaufen. Hier kann ich, wenn ich möchte. Ich muss nicht klug sein oder erscheinen – ich kann einfach schauen oder auch Fragen stellen. Beides hat mir diesmal viel Spaß gemacht.
Und ein bisschen bunt ist so ein Event natürlich auch! Ein paar Schubladen gefällig? Achtung! Vielleicht politisch inkorrekt aber liebevoll gemeint: Ich sah Dandys, Manager-Typen, bunte Vögel, Schluffis, Püppchen, Gattinen, Sugar Daddys, Champagner-Tussis, altes Geld und Neureiche. Nur die Promis hab ich verpasst… (oder nicht erkannt).
Noch mehr: mir selbst kommen dabei gute Ideen. Das gilt auch, wenn ich mit dir über meine Arbeit spreche. Deshalb sollen meinen Worten Taten folgen: Ich werde dafür mehr Gelegenheiten schaffen und mein Atelier öffnen zum Bilder anschauen, um die Atmosphäre zu erleben, zu sehen wie sie entstehen und darüber zu reden. Und über Gott und die Welt!
Das Idee für ein Format ist noch nicht ganz ausgereift, aber es heißt ja: „Beginne, bevor du bereit bist“. Trage dich in diese Liste ein, wenn du einmal deinen Tag in ungezwungenem Beisammensein in meinem Atelier ausklingen lassen möchtest.
Ich habe Interesse an einem After Work Art-Abend:
Der erste Termin für den After Work Art Schnack steht schon fest: 03.08.2023 ab 18 Uhr.
Die nächsten Gelegenheiten für einen Kunstmesse-Besuch findest du hier in der Auswahl derer, die ich schon besucht habe:
Discovery Art Fair in Frankfurt 02.-05.11.2023
Art Cologne 16.-19.11.2023
Art Karlsruhe 2024 22.-25.02.2024
Art Düsseldorf 2024 12.-14.04.2024
Discovery Art Fair in Köln 2024 25.-28.04.2024
Meinen Entdeckungen und Künstler-Gesprächen widme ich demnächst noch weitere Artikel.
Einen findest du bereits hier: Faszination Maltechnik - womit Kunst mich magisch anzieht.
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„Claudia’s Arbeiten sind sehr vielfältig: Von farbig bis monochrom, von konkret bis abstrakt. Besonders die Charakterköpfe, wie der Seemann (Piet) sind mir in Erinnerung. Ich finde die Bilder spannend, die mir Raum für eigene Interpretation und Assoziation lassen.“
Matthias
"Liebe Claudia,
Ich liebe deine Newsletter.
So persönlich und mit Herz und Leidenschaft geschrieben.
Alexandra"
"Ich mag den Ausdruck in Claudias Bildern. Ich liebe die Farben, die Emotionen in Gesichtern, das Persönliche und das Spiel mit den Formen mit dem Touch des Abstrakten."
Heike, Aachen
"Liebe Claudia, Du erzählst starke Geschichten - auch über die Bilder hinaus ;-)"
Dagmar & Claus"
"Claudia's Portraits finde ich sehr ausdrucksstark. Vor allem die Seebären finde ich klasse."
Nicole, Bremen
"Mein erster Eindruck war der von Harmonie in Farbe und Form. Die ausdrucksstarken Bilder in leuchtenden oder auch gedeckten Farben ruhen in sich und wirken gleichzeitig intensiv."
Karin Thielmann, Overath
"Liebe Claudia, ich bin fasziniert, wieviele Techniken Du für Deine wunderbaren Bilder anwendest.
Viel Inspiration und Erfolg!
Heike und Uli"
"Claudia's gutes Gefühl für Farbe hat mich sofort angesprochen. Ihre Kunst ist erfrischend und lebendig."
Steffan, Hamburg
„Claudia’s Arbeiten sind sehr vielfältig: Von farbig bis monochrom, von konkret bis abstrakt. Besonders die Charakterköpfe, wie der Seemann (Piet) sind mir in Erinnerung. Ich finde die Bilder spannend, die mir Raum für eigene Interpretation und Assoziation lassen.“
Matthias
"Liebe Claudia,
Ich liebe deine Newsletter.
So persönlich und mit Herz und Leidenschaft geschrieben.
Alexandra"
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